Nextcloud – Die Cloud für zu Hause
Hat Google mal wieder den kostenlosen Online Speicherplatz verkleinert oder Dropbox die Preise erhöht?
Und was genau passiert überhaupt mit deinen Daten?
Willst du deine Daten lieber zu Hause speichern, aber trotzdem die Möglichkeiten einer modernen Cloud? Dann ist Nextcloud das Richtige für dich!
Dropbox Plus kostet etwa 10 Euro pro Monat und man bekommt einen Nutzerplatz mit 2 TB Speicher. Das wars.
Die Kosten für den Raspberry Pi + Zubehör + Stromverbrauch hat man also bald wieder eingespart und die Hardware kann man sogar notfalls wieder verkaufen oder anders nutzen.
Zusätzlich bekommt man mit Nextcloud aber deutlich mehr Möglichkeiten, da der Server direkt zu Hause betrieben wird ist es maximal schnell und unabhängig vom Internet-Tarif und man hat zumindest irgendwie ein besseres Gefühl dabei. Außerdem hätte man auch noch die Möglichkeit weit mehr auf dem Raspberry Pi laufen zu lassen, wie z. B. eine Smart Home Steuerung mit NodeRED oder Home Assistant.
Die Argumente sprechen also ganz klar dafür, dass wir jetzt loslegen sollten.
Also los!
Rasberry Pi 4 mit USB3.0 und SSD betreiben
Die aktuelle Version vom Raspberry Pi OS kann direkt auf eine SSD geschrieben und anschließen davon gestartet werden. Eine SD-Karte ist nicht mehr nötig.
Zuerst müssen wir den Raspberry Pi 4 dafür vorbereiten komplett ohne eine SD-Karte zu laufen:
Dazu müssen wir aber zunächst eine SD-Karte mit Raspberry Pi OS ausstatten, am einfachsten geht das mit dem Tutorial vom ei23-Skript.
Anschließend müssen wir dem Raspberry EEPROM updaten, so das ein automatisches Booten von USB-Speichern möglich wird.
Dazu müssen wir uns per SSH auf den Raspberry Pi verbinden und folgende Befehle ausführen
Zuerst ein Update
SSH-Konsolen BEFEHL:
sudo apt update && sudo apt full-upgrade
Prüfen ob „stable“ genutzt wird, sollte hier am Ende „critical“ stehen, bitte so [FIRMWARE_RELEASE_STATUS=“stable“] abändern und mit strg + o speichern.
SSH-Konsolen BEFEHL:
sudo nano /etc/default/rpi-eeprom-update
Nachschauen welche EEPROM Firmware die aktuellste ist, bzw. welche mit dem aktuellsten Datum:
SSH-Konsolen BEFEHL:
ls /lib/firmware/raspberrypi/bootloader/stable/
derzeit ist es „pieeprom-2020-07-16.bin“
Die aktuelle EEPROM Firmware installieren
SSH-Konsolen BEFEHL:
sudo rpi-eeprom-update -d -f /lib/firmware/raspberrypi/bootloader/stable/pieeprom-2020-07-16.bin
Anschließend neu starten:
SSH-Konsolen BEFEHL:
sudo reboot
Jetzt brauchen wir noch eine SSD und einen USB3.0 SATA Adapter
[hier gibts für mich eine kleine Provision auf deinen Einkauf, damit kannst du das Projekt unterstützen, ohne dass es dich mehr kostet.]
Mit folgendem Zubehör habe ich die Installation von NextcloudPi bereits erfolgreich ausgeführt.
- Raspberry Pi 4 – 2GB RAM (völlig ausreichend)
- Raspberry Pi 4 – 4GB RAM (für Intensivnutzung)
- Raspberry Pi Netzteil
- Raspberry Pi 4 Passivkühl-Gehäuse
- MicroSD-Karte
- SSD zu USB 3.0 Adapter
- SSD Speicher (1TB)
- alternativer SSD Speicher (1TB)
- Cat.6 Netzwerkkabel
Wenn der Pi gestartet ist, können wir die SSD mit dem USB Adapter anschließen und mit lsblk prüfen ob „sda“ oder „sdb“ oder „sdc“ usw. eingebunden wurde.
SSH-Konsolen BEFEHL:
lsblk
in der Regel ist es sda, wenn nur ein USB-Gerät angeschlossen ist.
Mit dem ei23-Skript wurde RPI-Clone bereits installiert.
Damit kopiert man die SD-Karte ganz einfach auf die SSD:
SSH-Konsolen BEFEHL:
sudo rpi-clone sda
(sollte der Einhängepunkt der SSD nicht auf „sda“ liegen, entsprechend ändern)
Jetzt muss man lediglich alles mit Enter bestätigen.
Achtung die SSD wird dabei komplett formatiert!
Ist die Kopie fertig, kann der Raspberry Pi mit
SSH-Konsolen BEFEHL:
sudo poweroff
ausgeschaltet werden.
Jetzt kann der Pi 4 ohne eine SD-Karte, nur mit angeschlossener USB-SATA SSD gestartet werden.
Falls nicht habe ich hier noch ein paar Tipps:
- Eine andere Stromversorgung nutzen
- Den Raspberry Pi an einen Monitor anschließen und gucken was genau die Ausgabe zeigt, vielleicht wurden die Daten nicht vollständig oder korrekt kopiert so dass der Startvorgang fehlschlägt
- Mit
vcgencmd bootloader_version
prüfen ob eine aktuelle EEPROM Firmware installiert ist (neuer als August 2020) - Die offizielle Dokumentation für USB Boot studieren
Die Einrichtung von NextCloudPi zeige ich im folgenden Video:
Da bei der Installation aus nahezu unendlich vielen Gründen etwas schief gehen kann, habe ich hier noch einen Notfallbefehl der NextcloudPi zurücksetzt:
SSH-Konsolen BEFEHL:
cd ei23-docker/; docker-compose stop nextcloudpi; docker-compose rm -f nextcloudpi; sudo rm -r volumes/nextcloudpi/; docker-compose up -d
Sollte ein Update von NextcloudPi nicht funktionieren, dann hilft es innerhalb des NextcloudPi-Containers dpkg --configure -a
auszuführen:
Mit folgendem Befehl kommt man in den Container
SSH-Konsolen BEFEHL:
docker exec -it nextcloudpi /bin/bash
Anschließend diesen Befehl. Es kann sein das man ein paar Dialoge beantworten muss. Wird nach dem Maintainer gefragt, dann ist die Version vom Maintainer die beste Wahl.
SSH-Konsolen BEFEHL:
dpkg --configure -a
Viel Erfolg!
–
Wenn dir diese Anleitung hilfreich war, empfehle ei23.de weiter und denk mal über Unterstützung vom ei23-Projekt nach.
Danke!
Möglichkeiten zur direkten Unterstützung
Wenn du dieses Projekt direkt finanziell unterstützen willst, kannst du das z.B. hier:
paypal.me/fxgli
patreon.com/ei23
Oder als Überweisung – da sind die Gebühren niedriger
Felix Gerdemann
IBAN: DE81 1001 1001 2629 7060 89
BIC: NTSBDEB1XXX
Adresse, falls benötigt, im Impressum.
Bitte mit „ei23DIY“ und deiner E-Mail Adresse* im Verwendungszweck
*Ein paar kleine Vorteile sollst du als Spender ja haben 😉
Die Angabe der E-Mail Adresse ist natürlich keine Pflicht
Vielen Dank im Voraus!