Open Source Projekte und der Wert einer Community

9. Februar 2021

Dieser Beitrag ist für die, die es interessiert, warum hier gerade nur wenig neue Inhalte kommen und warum ich nicht mehr jedem individuell aushelfen oder beraten kann. Vorallem nur ungern per Mail.
Außerdem sprechen wir durch, wie das DIY Smart Home zu einem richtigen Community Projekt werden kann.

Ich habe lange überlegt ob Ich etwas zu meiner persönlichen Situation sage…
Da ich für das ei23 projekt noch größtenteils allein arbeite und das Projekt stark von mir persönlich abhängig ist, möchte ich erklären und auch rechtfertigen warum hier derzeit nicht so viel passiert.

Eins möchte ich vor allem klarstellen, dieses Projekt ist nicht tot. Ich nutze jede freie Minute um daran zu arbeiten. Da kommt noch einiges.
Ich möchte mich bei allen bedanken die dieses Projekt in irgendeiner Form unterstützt haben und unterstützen sei es durch Spenden, Patreon Mitgliedschaft, Nutzung von Affiliate-Links, YouTube Werbung an zu schauen oder in irgendeiner anderen Form. Ich habe so viel positive Rückmeldung bekommen dafür vielen vielen Dank

Meine persönliche Situation ist jedoch etwas Nervenzehrend.

Das Problem mit kleinen unbekannten Open-Source Projekten die Spendenbasiert oder vermeintlich “kostenlos” sind: Sie sind chronisch unterfinanziert, aber das ist nichts was mir im Vorfeld nicht bereits bewusst war. Deswegen wundert es mich auch gar nicht, dass sich mein Stundenlohn bei ei23 irgendwo im cent bereich bewegt.
Ich hatte hier immer einen langfristigen Horizont im Blick und hatte meine Projekte also erstmal innenfinanziert.
Die tatsächlichen Ermöglicher waren diese Jungs hier.
Fotobox
Das sind meine Fotoboxen bzw. Video Automaten, Marke Eigenbau.
Vor Corona hatte ich durch ein relativ stark automatisierte System, das Privileg ein ziemlich passives Einkommen und dadurch hatte ich relativ viel Zeit für diverse Projekte.
Wie wir alle wissen haben sich die Dinge Anfang letztes Jahres ein bisschen verändert, sodass mir in 2020 gute 10000 € flöten gegangen sind.
Und auch meine Freundin, die schwerpunktmäßig Hochzeitsfotografin ist, oder war, muss genau so kürzer treten,
Die staatlichen Corona Hilfen funktionieren bei uns in etwa so gut wie ein Raspberry Pi in einer eingeschalteten Mikrowelle.

Durch Corona habe ich also nicht mehr Zeit, wie einige offenbar denken, ich habe leider weniger zeit für ei23, weil hauptsächlich kurzfristig Zeit gegen Geld tauschen muss.
Wenn du dafür kein verständnis hast, dann kann ich dir nicht helfen.
Und dann will ich dir eigentlich auch gar nicht helfen.

Auch wenn eine Finanzierung wichtig ist: Eine Community hat einen genauso großen Wert sofern sie denn aktiv beiträgt und auch hier habe ich bereits einige Mails und Kommentare bekommen mit dem Wunsch zum Projekt beizutragen und das soll natürlich auch einfach möglich sein.
Das Installationsskript selbst ist nur ein kleiner Teil des Projektes und beispielsweise ein GitHub Repository halte ich hier für nicht ausreichend, da das Projekt aus so vielen verschiedenen Komponenten besteht.
Ich denke ein Forum, Wiki Nachschlagewerk oder Chat Server ist sinnvoller.
Hier würde ich natürlich etwas wartungsarmes begrüßen. Auf YouTube Kommentare oder Facebook Gruppen möchte ich mich nur ungern beschränken.
Aber schreibt fürs erste mal in die Kommentare welche Form des Austauschs und der Wissenssammlung ihr für sinnvoll haltet

Übrigens, Ich arbeite an zwei neuen Videos zu zwei Projekten und auch wenn es derzeit nicht ganz so schnell vorangeht sollte doch bald wieder was richtig spannendes passieren!

Wer gerne das Video zu diesem Beitrag sehen will, das gibt es hier:

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Bis bald euer Felix von und zu ei23 (kein Adelstitel)


21 Antworten zu “Open Source Projekte und der Wert einer Community”

  1. andy sagt:

    Ich glaube das eine Forencommunity dem Projekt gut tun würde ich vermute aber das wird kaum Einnahmen generieren. Andererseits bekommst du in einer Community Input der nicht bezahlbar ist.
    Wenn sich das zu einem erwachsenen Projekt ausweitet gäbe es ja auch andere Quellen. Aus eigener Erfahrung weiß ich das Shopbetreiber gerne mal Hardware spenden und sich an Kosten beteiligen (server etc) wenn sie glauben das die Webseite Kunden generiert.
    Ich finde Werbung ok wenn sie dem Zweck dient.

    • Felix sagt:

      Wenn es keine Einnahmen bringt ist das nicht so schlimm, wenn es mir Zeit erspart reicht das allemal.
      Ich sammel im Moment noch etwas und setze dann was auf.

  2. Rene sagt:

    Ein Wiki bzw. ein Forum halte ich für einen guten Weg. Discord chat oder * chat glaube ich nicht. Eine Frage zum OpenSource Ansatz in deinem Projekt. Wo kann ich es den unterstützen? Wo kann ich es mir anschauen? Oder wird ausschließlich auf OpenSource Projekte zurückgegriffen bei den verwendeten Komponenten?
    Evtl kannst du das kurz Beantworten.

    Thema: YouTube Videos und Werbung wenn pihole läuft gibts keine Ausnahme mehr welches Video angesehen wird.

    • Felix sagt:

      Ich sammle im Moment noch und setze dann was in die Richtung auf.

      Den Open Source Anteil der von mir kommt, den bekommst du über den Newsletter.
      Der Code vom Installationskript und die Docker Konfiguration ist nach dem Download / Installation auf den Pi komplett einsehbar.

      Ich mache das über den Newsletter, damit ich alle Nutzer ggf. über Neuigkeiten oder Fehler und Bugfixes informieren kann. Sowas ist bei GitHub nur indirekt und nicht zwangsläufig möglich.

      Youtube ist leider cleverer als PiHole. Hab es noch nicht geschafft Werbung mit PiHole auf Youtube zu blocken…

  3. Daniel sagt:

    Ich werfe mal Gitlab als Vorschlag in den Ring. Selbst wenn man das Repository selbst nicht nutzt, kann ein Issue-Tracker für Supportanfragen genutzt werden und das Wiki eignet sich gut zur Dokumentation bzw. als Nachschlagewerk. Das Wiki bei Gitlab ist außerdem selbst ein Git-Repository mit allen Vorteilen davon (Offline-Verfügbarkeit, History, …). Als „oberste Ebene“ des Projekts schlage ich in dem Fall eine Gruppe vor. Hier können bei bedarf mehrere Repositories angelgt werden um z.B. größere Teilprojekte in einen eigenen Bereich ausgliedern zu können.

    Egal was es letztendlich wird finde ich es wichtig, dass es einfach ist mitzumachen. Insb. können dann auch Leute, die aktuell kein Geld für das Projekt aufbringen können (oder wollen), sich einbringen indem sie z.b. ‚Supportanfragen‘ bearbeiten oder ein FAQ im Wiki schreiben. Außerdem erhöht sich der Bus-Faktor durch den Schritt erheblich.

    Also von mir einen Daumen hoch für dich, für die Idee, für das Projekt und für den Schritt zu einer (inter)aktiveren Community!

    • Felix sagt:

      Das klingt auf jeden Fall nach der richtigen Strategie!
      Da ich nur ein Managed Hosting habe, was ich auch so belassen wollen würde, kann ich Gitlab CE zumindest nicht selbst hosten.
      Genauer habe ich mich mit Gitlab noch nicht befasst. Was spricht gegen GitHub und für Gitlab?
      Geht bei GitHub nicht im Prinzip das Gleiche?

  4. Daniel sagt:

    Ich nutze schon lange kein GitHub mehr, weil mir Gitlab sympathischer ist (gibt es halt als OpenSource zum selbst hosten). Ich betreue beruflich auch ein paar Gitlab-Server, aber dort kann (darf) ich nicht für externe Personen Accounts erstellen.

    Habe mir nochmal schnell GitHub angeguckt. Dort scheint es inzwischen auch alle von mir genannten Features zu geben. Von daher sollte auch Github funktionieren.

    • Felix sagt:

      Stimme dir da zu. Würde ich Unternehmensintern vermutlich auch eher nutzen. Github ist allerdings weiter verbreitet und NodeRED, HomeAssistant, Tasmota sind auch alle da…

  5. andy sagt:

    Ich würde meinen das ein root Vserver für so ein Projekt reicht. Bei contabo habe ich einen für 6.- gemietet.
    Wenn du damit klar kommst würde ich einen Vserver für ein Jahr bezahlen.

    • Felix sagt:

      Hey Andy,
      das ist ein echt gutes Angebot. Sowohl von Contabo, als auch von dir 🙂
      Mit einem root Vserver wäre ich schon deutlich flexibler, früher oder später werde ich mir vermutlich ohnehin mal einen mieten.

      Ich finde GitHub an sich nicht schlecht und YouTube und Reddit für die Social Media Komponente…Das schöne da ist, dass für Wartung da gesorgt ist. Steht natürlich entgegen dem, was ich immer mit der Unabhängigkeit predige 😉
      Allerdings kann auch nur dann wirklich unabhängig werden, wenn man weiß, dass man nie vollkommen unabhängig sein kann 😉

      Auf einem VServer wäre über Discourse und Gitlab nachzudenken. Ich mache mir dazu mal meine Gedanken.
      Danke auf jeden Fall!

  6. Korbinian sagt:

    Eine kleine Frage an dich.
    Bin auf YouTube nicht wirklich aktiv, sehe mir deine Videos in dem Blog an. Bekommst du hier dann Einnahmen für das ansehen?
    Wenn nein, wäre es möglich hier Werbung Anzugeigen?

    • Felix sagt:

      Mit dem Blog habe ich keine Einnahmen und ich möchte hier auch nicht unbedingt Werbung einbauen. Auf Youtube habe ich Werbung geschaltet, aber Werbung bringt eh nur sehr wenig Einnahmen.
      Da müsste man schon im Bereich 50.000-100.000 Aufrufe pro Tag sein, dass sich das lohnt. Da bin ich noch ein gutes Stück von weg mit meinen 1000 Aufrufen pro Tag bei Youtube bzw. 250 auf dem Blog 😉

  7. cabbage sagt:

    bzgl. GitLab vs GitHub
    das Feature-Set ist quasi das Gleiche.
    Bei GitHub gibt es noch die Option für Sponsorings (also ähnlich wie Patreon)
    Was bei GitLab eine Group ist, ist bei GitHub eine Organization. Beides geht kostenlos.
    Ein Vorteil von GitHub ist aber halt einfach auch die Popularität.
    GitLab muss man aber auch nicht selbst hosten. Auf https://gitlab.com gibt’s die offizielle Instanz aber zu erwähnen wären noch
    https://www.opencode.net/ (DE hosted) und https://git.fairkom.net/ (AT hosted) welche von FLOSS Projekten betrieben werden.
    In dem Atemzug möchte ich dann auch noch https://codeberg.org erwähnen (DE hosted gitea) welches auch ein FLOSS Projekt ist, welches man durchaus unterstützen kann. 🙂

  8. Lorenz sagt:

    Ich bin heute erst auf ei23 gestoßen, geb gleich mal meinen Senf dazu:

    Die Frage ist wie man das Ganze behandeln möchte. Ob man Richtung Github/Gitlab/(ich mal noch Gitea.io in den Raum) das Thema Repository-/Codeprojekt-basiert betrachtet oder in Richtung Foren-Software oder gar eine Art Extranet gehen möchte.

    Ich meine ein Forum hätte auch was, vielleicht entscheidet man sich später auch für beides um von dem Nutzen der Versionsverwaltung und zusätzlich der Community-Bindung optimal zu profitieren.

    Ich persönlich bin wäre bei der Diskussion GL oder GH für Gitlab – und ist ja auch irgendwie Teil der ei23-Philosophie: lieber selber hosten als von Github (Microsoft) abhängig zu sein.

    • Felix sagt:

      Unabhängigkeit nach Möglichkeit, ja, aber der Preis, in welcher Form auch immer, darf aber auch nicht zu hoch sein.
      Nehme ich mal die Großen Projekte als Vorbild, also NodeRED, Home Assistant, Tasmota usw. – Die haben idR selbstgehostetes Discourse als Forum, aber auch GitHub, Discord, Reddit, Twitter, Facebook… Ich denke Diversifikation ist da der richtige Weg in die Unabhängigkeit.
      Wahrscheinlich beginne ich erstmal mit GitHub in der Hoffnung es ist „too big to fail“
      Selber hosten bedeuten Kosten und Zeit für Wartung. Das Projekt kann sich ja immer noch von Github emanzipieren.

  9. André sagt:

    Wilde Idee – mal weg von der Software: Nachdem bei jedem SmartHome Projekt früher oder später auch Hardware benötigt wird (Sensorplatinen, Adapter, etc.) würde sich hier doch die Chance bieten diese Teile gleich der interessierten Community zu verkaufen. Das erstpart jedem die Arbeit, den Kram selbst zu machen und eröffnet die Chance auf einen kleinen Einnahmenstrom in Richtung Ei23. Was braucht es dazu: PCBs (kosten fast nix bei den großen chin. Herstellern), Bauteile (werden auch günstiger wenn man größere Mengen kauft), Lötequipment (z.B. kleinen Reflow-Ofen) und natürlich jemanden der/ die die Teile entwirft (Schaltung, PCB, Beauftragung, Bestückung). Zu letzterem gibt es hier bestimmt einige Interessenten die mitmachen/ könnten und würden. Also „Hardware aus der Community für die Community“ und das zu einem Preis der attraktiv ist, jedoch auch etwas für den Betrieb des Ganzen hier etwas übrig lässt.
    Interesse an sowas?

    • Felix sagt:

      Ja! Sehr cool, Andrè!
      Ich bin da im verborgenen bereits seit einer Weile dran: Hab letztes Jahr bereits die ersten Prototyp PCBs für Türklingel, Türschloss und ein PiHat er- und bestellt ( hier zu sehen Youtube Projektvorschau )
      Und habe unabhängig davon kürzlich auch von einem Platinenfertiger ein Sponsoring angeboten bekommen und wir haben hier im Ort einen Platinenbestücker, mit denen werde ich bald auch noch mal sprechen, geht also bereits voran in die Richtung 🙂
      Jeder der mitmachen will, ist natürlich willkommen!
      Für einen Innenfinanzierung wäre das sicher eine coole Möglichkeit.

  10. Georg sagt:

    Solange Corona noch wütet, würde ich auf keinen Fall eigene Hardware (Platinen oder gar Komplettsysteme) anbieten. Die Versorgungswege laufen letzten Endes immer über China oder asiatische Fremdanbieter. Wer eine bereits funktionierende Logistik aufgebaut hat, hat es gut. Wer versucht, im Hardwarebereich momentan so etwas zuverlässig hinzubekommen, hat es schwer. Software ist eher ratsam. Skripte für einfache Installationsroutinen machen Sinn, da viele Neulinge überfordert sind. Aber Geld verdienen lässt sich damit nur in Ausnahmefällen, da Skripte sehr schnell kopiert werden können.
    O tempors, o mores.

    • Felix sagt:

      Hey Georg, danke für den Tipp.
      Chipmangel ist hier wohl das Stichwort, oder?
      Skripte sind ja technisch bedingt immer gewissermaßen Open Source, da ist ein Kopierschutz natürlich schwierig.
      Ich muss noch genauer überlegen wie ich das Projekt sinnvoll und nachhaltig finanzieren kann. Falls irgendwann der Spaß an der Sache abnimmt, soll es ja trotzdem weiter gehen.
      Ich freue mich über Tipps wie deine!
      Viele Grüße,
      Felix

  11. Georg sagt:

    Es heisst natürlich: O tempora, o mores. Sorry.